tHeater ZINK Jena präsentiert: August Strindbergs "Fräulein Julie"

das ZINK tHeater jena hat mich am letzten samstag wirklich begeistert. zur zweiten aufführung von „fräulein julie“ wurden sekt, spritzendes blut und lebendige leidenschaft geboten, sowie eine herrliche location (die zum bilder machen förmlich einlud) und begeisterten somit nicht nur mich, sondern auch die zahlreichen zuschauer. unter der regie von gregor hayn-leichsenring ist ein dramatisches stück theaterkunst entstanden, mit der ich während des ersten aktes zwar zu ringen hatte, dass aber im fortgang des abends immer mehr an spannung und dramatik gewann und schließlich in extatischen gelüsten nach leben und tod, liebe und ansehen mündete.  die geschichte eines zeisigs in der johannisnacht, in der  sich körperliches begehren und der wunsch nach einem besseren, christlichen leben zu einem erotischen, wie wehmütigen standesdrama vergangener tage aufschaukeln, wirkt noch lange nach und regt zu hitzigen diskussionen an. tilmann söffing überzeugt als träumerischer wie halsstarriger, höriger hausdiener und casanova „jean“, der von der köchin „christin“, kunstvoll gespielt von helen miehle und dem „fräulein julie“, sehr stark dargestellt von pia zacharias, verehrt, umgarnt, verachtet und bewundert wird. drei so wandlungsvolle und emotionale protagonisten, deren spiel trefflichst begeleitet und musikalisch untermalt wird von claudia eisentraut und paul seeber. rund um gelungen und irgendwie mal wieder richtiges theater, dass ohne beiwerk vom spielerischen  element der darstellung lebt und eben dadurch besticht. für alle nachzügler und „das beste kommt zum schluss vertreter“ gibt es morgen, am 15.06.2011 die letzte vorstellung dieses echten hinguckers.   
fotos & text: freiseindesign

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