Zu verschenken


Morgens. Naja ok, halb 12.


Der Kaffee dampft schön heiß, alle viere von sich gestreckt lungere ich gemütlich lebend vor mich hin. Hmmm. Herrlich. So lässt es sich aushalten, mit Musik auf den Ohren, Sonnenstrahlen die durchs Fenster glotzen und einer leckerschmecker Marmeladenstulle im Omastyle, schön dick mit Budder.
Was ich eigentlich sagen will ist, dass das Dasein so beautiful sein kann. Wissen wir alle, nicht erst seit Christina Aguilera. Stimmt. Is auch gut so. Zum kulturellen Hochprogramm des Tages greife ich zur nebenliegenden Zeitschrift: Lieblingslesebeschäftigung mit Bilderwatching, sehr schön! Nebenbei schlürfend und brummend, und mümmelnd. Und dann passiert es, ein Artikel, ganz leserlich verfasst, ein Thema das mich interessiert, eine Internetadresse, ich neugierig, klick mich nebenbei immer noch Genussmittel schmatzend mal dahin durch – und… frage mich was der Schmarn eigentlich soll! http://www.needaproblem.com verkauft ungelöste Probleme, zu horrenden Preisen an sich langweilende Deutsche. Ok. ich staune, ich lese nochmal nach… ich soll kaufen, Probleme für mich allein, leicht bis unlösbar, oder doch für die ganze Familien oder ich könnte sie auch an gute Freunde verschenken. Ja gibts denn das!
Nie wieder Langeweile! ein sich scheinbar lohnendes Versprechen der Initiatoren. Aber mal ehrlich, ist denn das nötig. Um sich von der eigenen Tristes abzulenken – ich nenn es mal lieb – Rätsel zu kaufen, die man dann der Einsamkeit verschrieben vorm Rechner lösen soll? Oder noch besser, zum nächsten Geburtstag meiner besten Freundin investiere ich mal richtig und schenke ihr endlich mal ein richtig fettes Problem! Wow, na die wird Augen machen!

Aber, ich als Kreativschopf bin natürlich noch viel cleverer. Um nicht zu sagen tight! wozu Probleme kaufen, wenn man doch selber genug hat! und so wird man diese nun auch endlich los. Ich verschenke: die nötige Renovierung der Küche, dazu das: „Wie kriege ich den Stöpsel ohne Band aus dem Loch da in der Badewanne“ und obendrauf das „Scheiße: Blütenstaub in meinem Angorapulli“ Problem gerne weiter! Und so lehne ich mich beruhigt zurück und warte entspannt, einen neuen brauen Kraftsaft nachschenkend ab…

durchboxen!


Floh-time at Friedrichshain:

Schnäppchen schlagen; Preise fragen; Ware checken; Lüste wecken; Tünniff kaufen; Kreise laufen;
Eis verputzen; Freizeit nutzen;schrille Leute, dicke Beute; nochmal gucken, Kaffee schlucken, Sonnenbaden, voll beladen; irgendwann: von dannen gehn… ach ne war dit heute scheen

fettfröhlich

Ein leichter duft von frischem fett flimmert über die sonnige straße. hmmmm…da läuft einem gleich, ob man es nun gut heißen kann oder nicht, das speichelwasser im munde zusammen. ein schild verrät: hier handelt es sich um einen frittiersalon. kann man ja ma ‚machen. gemütliches sitzen auf der fensterbank oder an retrotischen, geflieste keimfreiwände, theke mit lecker zutaten und special schneidegeräten von gemüse, dass die meisten aus ihrer kindheit noch kennen, dazu eine karte die zu kulinarischen experimenten einläd. die wahl der mitmampfenden reicht vom ökoburger classic über walnussdelikatessen und erdnussdips… diesen specials muss man allerdings mit geduldiger vorfreude begegnen. und dann – schallert eine erotisch anmutende ladyvoice und los gehts!

letzendlich, dickes bäuchlein, schwüre nie wieder zu essen und

zufriedenes nach hause wanken. http://www.frittiersalon.de


leisetreter

auf zarten sohlen entfaltet sich das heimgefühl zielvoll, stilvoll. ballerinastimmung. frühlingskonform angewendet – steigert das wohlbefinden und zaubert ein lächeln auf gesicht. wer könnte da widerstehen?

PICTOPIA

DAS DESIGNPERFORMANCEWEEKEND

Letzten Sonntag lohnte sich ein gemütlicher Spaziergang durch die dämmernde Kunstszene im Haus der Kulturen der Welt in good old Berlin. Neben Grafiken und Fotodesignarrangements versammelten sich ebenfalls Malerei, und Bildhauertum, um sich der Reduktion wie Abstraktion – mit dem Ziel authentischer Faszination – hinzugeben. Die Werke der internationalen Künstlerschaft waren ebenso blutrünstig, wie plüschig angelegt. Ein weit reichendes Angebot an Kreativem Flow versüßte mir den diesigen Nachmittag.

Ein wahrer Augenöffner, bei dem meine neuen Lieblinge: Daniel Geo Fuchs und Aaron Stewart eine extra großes Lob einheimsen. Gut gemacht Jungs!